Der volkswirtschaftlicher Schaden durch Produkt- und Markenpiraterie beträgt allein in Deutschland rund 30 Milliarden Euro jährlich und bedeutet die Vernichtung von etwa 70 000 Arbeitsplätzen. Weltweit wird der Schaden sogar auf 184 Milliarden Euro geschätzt. Auf der Hannover Messe präsentiert der Ausstellungsschwerpunkt Identification, Vision & Protection umfassende Lösungen zum Produktschutz.
Im Fokus steht dabei der Gemeinschaftsstand Produktschutz (Halle 17, Stand C 14 bis D17). Hier zeigen Hersteller Lösungen, die sich bereits auf dem Markt bewährt haben. Darüber hinaus stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung Ergebnisse der Forschungsoffensive ,,Innovationen gegen Produktpiraterie” vor. Sie ist in Zusammenarbeit mit 70 Partnern entstanden und besteht aus zehn Teilprojekten.
Wie umfassender Schutz aussehen kann, zeigt ein weltweit erster Werkzeug-maschinen-Prototyp, den das Forschungsprojekt ProOriginal ausstellt. In diesem Versuchsobjekt werden die Komponenten nicht nur durch Einzelmaßnahmen geschützt, sondern zusätzlich auf Echtheit geprüft. Das geschieht, indem auf die Maschinensteuerung zurückgegriffen wird. Der neuartige Ansatz des Demonstrations-Objektes ist, die aktuelle Maschinenkonfiguration zu ermitteln und mit dem Originalzustand zu vergleichen. Abweichungen werden automatisch protokolliert und visualisiert.
Einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt auch der Zusammenschluss der Unternehmen SAP, Nokia und Giesecke & Devrient zu dem Gemeinschaftsunternehmen Original1 GmbH. Der IT-Dienst von Original1 bietet eine einfache mobile Lösung, die in Echtzeit eine Produkt-Überprüfung zu jeder Zeit und an jedem Ort erlaubt. Der Hersteller stattet seine Produkte mit Bar-Codes oder elektronischen Etiketten aus und versieht diese mit einer eindeutigen Identifizierungsnummer jedes Produktes und uch mit zusätzlichen Produktinformationen. Diese Informationen werden in der zentralen Datenbank von Original1 verschlüsselt vorgehalten. Ab diesem Punkt ist das Produkt registriert und kann jederzeit nachverfolgt werden. Einsetzbar ist dieser Dienst laut Anbieter in vielen Bereichen wie der Automobil-Branche, Elektronik und im Maschinenbau.
Die Polysecure GmbH aus Freiburg ( Halle 17, Stand D 25) rückt dem Problem mit einem chemischen Markierungs-System zu Leibe. Einzigartig ist die Möglichkeit, einen vom Anwender vorgegebenen Zahlencode in chemischer Form verschlüsseln und diesen mit geringem Aufwand wieder auslesen zu können. Das System ist physikalisch sehr stabil. ,,Wir können sogar Daten aus Schmelzen auslesen”, sagt Polysecure-Vertriebsleiter Roland Tessari.
Das Thema wird vom Infotag ,,Produktschutz – Prävention gegen Produktpiraterie” am 20. April abgerundet. Zwei Projekte stellen ihre Arbeit im Detail vor, zwei Anbieter berichten aus der Praxis.
Halle 17 Stand C 14 bis D 17
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Hannover Messe: Kampf den Produkt-Piraten
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